GESCHICHTE IM ÜBERBLICK |
Der Iran (amtlich Islamische Republik Iran, persisch Jomhori-e Islami-e Iran) grenzt im Norden an Armenien, Aserbaidschan, Turkmenistan und das Kaspische Meer, im Osten an Afghanistan und Pakistan, im Westen an die Türkei und den Irak und wird im Süden durch den Golf von Oman, die Straße von Horus und den Persischen Golf begrenzt. Das heutige Staatsgebiet hat eine Fläche von 1 648 000 Quadratkilometern und ist damit etwa viereinhalbmal so groß wie die Bundesrepublik Deutschland. Bis 1934 lautete der Staatsname Persien. Die Hauptstadt des Iran ist
Teheran. Heute leben ca. 68,7 Mio. Menschen im Iran. Schon in der Antike zog es Reisende nach Persien. Das Land hatte schon immer für das Abendland den Hauch von Exotik, monarchischen Glanz, kulturellem Reichtum und Schönheit. Auch heute assoziieren wir mit Persien ein Bild, das aus der Märchenhaftigkeit der Geschichten aus Tausendundeiner Nacht herrührt. Das Bild vom heutigen Iran ist jedoch vor allem geprägt von den negativen Schlagzeilen, die die aktuelle politische Situation betreffen. So werden darüberhinaus oft die Menschen und die reiche Kultur eines ausgesprochen schönen und interessanten Landes vergessen.
Kurzer Abriss der Geschichte Persiens/Irans
Das erste, bis ins 3. Jahrtausend v. Chr. zurückliegende Staatsgebilde
im Westen des Iran war Elam. Unter elamischem Druck wanderten im 8. Jahrhundert
v. Chr. persische Stämme, vermutlich unter ihrem Anführer Achaimenes
(Achämeniden), aus ihren Wohngebieten um den Urmiasee Richtung Süden. 550 v. Chr. Der Perserkönig Kyros II., der Große, vom Stamm der Achämeniden besiegt die Meder unter ihrem König Astyages und begründet damit die Vormachtstellung der Perser im Vorderen Orient. Mit seinen Siegen über die Lyder (547 v. Chr.) unter ihrem König Krösus und der Eroberung Babyloniens (539 v. Chr.) begründet er das persische Großreich, dass die Fläche des heutigen Irans und eines Teils Zentralasiens umfasste.
525 v. Chr. Der Sohn von Kyros II, Kambyses II., erobert Ägypten.
Aus einer Seitenlinie stammt Darius I., der 522 v. Chr. zum König der Perser gekrönt wird. Er regiert bis
486 v. Chr, erobert zahlreiche Königreiche, unterwirft die griechischen
Kolonien in Kleinasien und Makedonien und baut eine einheitliche Verwaltung
des Reichs auf. ca. 515 v. Chr. Darius I. beginnt den Bau von Persepolis 500 v. Chr. Beginn der Perserkriege gegen die griechischen Staaten 490 v. Chr. Darius I. unterliegt den Griechen bei Marathon, wodurch das weitere Vordringen der Perser nach Westen verhindert wird.
486 v. Chr. Xerxes I., der Sohn von Darius I., wird Thronfolger. 480 v. Chr. Schlacht bei den Thermophylen. Xerxes erobert Athen.
465 v. Chr. Xerxes stirbt in seinem Palast, ohne die Giechen besiegen
zu können. Sein Sohn, Artaxerxes I., folgt ihm auf dem Thron.
331 v. Chr. Darius III., der letzte Achämenide, wird von Alexander
dem Großen in der Schlacht von Gaugamela besiegt, das Perserreich
ist vernichtet und Persepolis wird in Brand gesteckt. Der Nachfolger von Alexander des Großen in Syrien und im Iran wurde
Seleukos I (312 280 v. Chr.). Seine Dynastie (die Seleukiden) herrschte
bis 160. v. Chr. im Iran. In der Zeit von 190 164 v. Chr. gehen die Westprovinzen des Seleukidenreiches an die Römer verloren.
ca. 240 v. Chr bis 224 n. Chr. Im Ostiran kommt die parthische Arsakidendynastie zur
Macht, die Herrschaft der Parther beginnt und verbreitet sich über
den gesamten Iran. Sie widerstehen erfolgreich den Römern.
8. Jhdt. - 13. Jhdt. Ca. 1040 Die türkischen Seldschuken unterwerfen das Islamische Reich
1256-1258 Einfall der Mongolen unter Hülägü und Vernichtung
des mittelalterlichen persischen Reiches. 1382-1393 Timur erobert das Land und macht es zu einem Teil seines Reiches. Seine Erben, die kulturfördernden Timuriden, herrschten noch bis 1506 im Nordiran.
1501 Ismail I., ursprünglich Meister eines religiösen Ordens,
begründet die Herrschaft der Safawiden (bis 1722) und schafft das
Neupersische Reich. Die schiitische Form des Islam wird unter seiner Herrschaft
zur Staatsreligion. 1722 Isfahan wird von afghanischen Stämmen eingenommen. 1729 Nadir Schah, ursprünglich ein Heerführer, vertreibt die afghanischen Stämme, zwingt den letzten Safawiden, Hussain, zur Abdankung und richtet das neupersische Reich wieder auf.
1794-1925 Die Dynastie der turkmenischen Kadjaren gelangt 1794 zur Macht
und regiert bis 1925. Teheran wird Hauptstadt von Persien.
1907 Großbritannien und Russland teilen Iran in eine russische (nördliche)
und eine englische (südliche) Interessensphäre, die im 1. Weltkrieg
von russischen bzw. britischen Truppen besetzt werden. 1921 Der Befehlshaber der persischen Kosakenbrigade, Reza Khan, unternimmt einen Staatssteich. Er wird 1923 Ministerpräsident, setzt den letzten Kadjaren Ahmed ab und lässt sich als Resa Pahlewi vom Parlament zum Schah wählen. Die Regierung Resa Schahs setzt eine Reihe von Modernisierungen durch, die jedoch meist auf Kosten der bäuerlichen Bevölkerung gehen. 1935 Iran wird der amtliche Name des Staates. 1941 Besetzung durch britische, amerikanische und sowjetische Truppen. Der mit Deutschland sympathisierende Resa Schah wird zum Rücktritt gezwungen. Nachfolger wird sein Sohn Mohammed Resa Pahlewi (Krönung 1967).
1960 Beginn der "weißen Revolution". Es werden Reformen
zur Modernisierung des Landes (u. a. Bodenreform, Frauenstimmrecht) durchgeführt. 1975 Grenzabkommen mit dem Irak bezüglich des Schatt el Arab
1978 Unter der Führung der islamischen Geistlichkeit, Ajatollah Khomeini,
kommt es zu blutigen Unruhen und Protesten gegen die Schahregierung, die
den Schah dazu zwingen, 1979 das Land zu verlassen.
1980 Der Irak greift Iran an, der 1. Golfkrieg bricht aus und entwickelt
sich zu einem Stellungskrieg nahe der Landesgrenze.
1989 Khomeini spricht gegen den Schriftsteller Salman Rushdi das Todesurteil
aus und verstärkt dadurch die internationale Isolierung des Irans.
1997 Der als gemäßigt geltende M. Khatami wird Staatspräsident. Quelle: www.persepolis.de |
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