DARIUS I. DER GROSSE

Persepolis - Audienzrelief Darius I.

Darius I. der Große (Hystaspes) (522-486 v.Chr.) ist der Thronfolger von Kambyses, dem Sohn des Kyrus, und stellt die Macht des persischen Reiches wieder her, nachdem er einen andern angeblichen Kyrussohn besiegt hatte. Er stammt aus der persischen Königsfamilie und hat eine Tochter des Kyrus zur Frau. Ihr Sohn Ahasveros (Xerxes I.) wird auch sein Nachfolger.

Zu Anfang seiner Regierung scheint das von Kyrus zusammengeschlossene Perserreich durch Aufstände in allen wichtigen Provinzen, wie Elam, Babylon, Persien, Medien, Assyrien, Armenien, die Darius selber in seiner großen Felsinschrift von Behistun aufzählt, auseinanderzubrechen. Innerhalb von sechs Jahren gelingt es ihm jedoch, alle Empörungen niederzuschlagen, und so ist um 515 v.Chr. das ganze Reich wieder fest in seiner Hand.

Danach beendet Darius die verschiedenen Regierungsformen, die sich bei den unterworfenen Völkern noch erhalten hatten, und teilt das gesamte Reich in einheitliche Verwaltungsbezirke, sogenannte Satrapien auf, in denen jeweils ein persischer Statthalter, der Satrap, die Regierungsgewalt ausübt und dem auch eine entsprechende Heeresabteilung zur Verfügung steht (vgl. Dan 6,2). Das ganze Reichsgebiet wird durch königliche Straßen und Postlinien in direkte Verbindung mit dem Hof in den Hauptstädten Susa und Persepolis gebracht. Auch Judäa wird dabei zu einer kleinen Provinz der fünften Satrapie, in der die persische Verwaltung die letzte Entscheidung in allen zivilen und auch religiösen Fragen zu fällen hatte.

Als die Juden im zweiten Jahr des Darius auf die Weissagungen des Haggai und Sacharja hin den steckengebliebenen Tempelbau fortzusetzen beginnen, fragt der persische Statthalter Tattenai nach der Erlaubnis dazu und schreibt an den König, wie es sich mit ihrer Berufung auf den Befehl des Kyrus verhielte (Esr 5; Hag 1,1.15; Sach 1,1). Darius läßt Nachforschungen anstellen, und die entsprechende Urkunde findet sich tatsächlich im königlichen Archiv in Achmeta (Ekbatana). Er bestätigt daraufhin den Erlaß des Kyrus, stellt den Juden die Mittel zum Bau und zum fürbittenden Opfer für den persischen König aus den königlichen Einkünften zur Verfügung und verpflichtet seine Beamten zu jeder Unterstützung. Dank seiner Hilfe kann der Neubau des Tempels im sechsten Jahr des Darius, 515 v.Chr., eingeweiht werden (Esr 6,1-18).

Quelle: Die Bibel 2003. CD. Wuppertal 2002.

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IRANKARTE
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ESTHER UND MORDECHAI
Darius I. der Große Der Hofmarschall kündigt die Vertreter der Reichsvölker an. hinter ihm sein Sohn Xerxes I.