Die Tainos - Ureinwohner Cubas |
Die Entdeckung einer neuen Welt |
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Wir schreiben das Jahr 1492. Am 3. August des selben Jahres sticht der Genueser Seefahrer Cristoforo Colombo (span. Cristóbal Colón) in den Diensten seiner spanischen Majestäten Isabella I. von Kastilien (man wird sie später auch die katholische nennen!) und Ferdinand II. von Aragón stehend, mit dem Flaggschiff Santa Maria sowie den beiden Karavellen Niña und Pinta von Palos de la Fronterra bei Huelva in See, mit dem Auftrag, den Seeweg nach Indien zu entdecken und dem spanischen Königshaus sowohl neue Länder als auch reiche finanzielle Ressourcen in Form von Gold zu erschließen. |
Nach einer gefahrvollen Überfahrt gelangt er mit den Schiffen und der Mannschaft am 12. Oktober 1492 auf die dem amerikanischen Kontinent vorgelagerten karibischen Inseln und landet auf der von den Eingeborenen "Guanahani" genannten Insel , der er den Namen San Salvador (Heiliger Erlöser) gibt. Die spanischen Eroberer werden von den Eingeborenen sehr freundlich empfangen, kennen diese doch nicht die wahren Absichten ihrer zukünftigen Herren. Im Verlaufe der weiteren Fahrten entdeckt er Cuba, Hispaniola und andere Inseln. Über seine Reisen ist viel und ausführlich geschrieben worden. In neueren geschichtlichen Bewertungen gilt dass, was er und die anderen Spanier mit der indianischen Bevölkerung getan haben, als Völkermord! Vor der Landung 1492 bis zum Jahr 1542 betrug die Zahl der indianischen Bevölkerung im karibischen Raum ca. 15 Millionen. Durch Versklavung, Misshandlung, eingeschleppte Krankheiten etc. geht sie bis 1542 auf 200 Einwohner zurück. Über die Leiden der indianischen Bevölkerung berichtet der mit Cristóbal Colón reisende Dominikanermönch Bartolomé de Las Casas, der zum Anwalt der Indianer wird, ausführlich. Verwiesen sei hier auf das Buch von T. Eggensperger und U. Engel: Bartolomé de las Casas. Dominikaner, Bischof, Verteidiger der Indios. 1992 Mainz . Das Schicksal verschont auch die cubanischen Ureinwohner nicht und so findet man heute nur noch selten indianische Spuren im Land. Verwiesen sei hier auf die Ausgrabungen in Chorro de Maita in Holguin und dem gleichnamigen nachgestellten Indianerdorf gegenüber vom Museum, das ebenfalls zum Museumskomplex gehört. Nachfahren der Indianer leben ebenfalls in der Umgebung von Holguin und sind an ihren Gesichtszügen erkennbar. |
Wie erlebte Christoph Kolumbus die Ureinwohner der Karibik? Lassen wir ihn dazu in einigen Auszügen aus seinem Bordbuch selbst zu Wort kommen: |
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Zitate aus: Christoph Kolumbus: Bordbuch. Aufzeichnungen seiner ersten Entdeckungsfahrt 1492-1493. Zürich 1941. (Online-Version) |
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Ausgrabungsstätte Chorro de Maita |
Die Ausgrabungen fanden in den Jahren 1986 bis 1988 statt. In diesem Zeitraum wurden 108 sterbliche Überreste gefunden. So ist eine Sammlung der bedeutendsten Ausgrabungen der Ureinwohner Kubas entstanden. Gefunden wurden 107 amerikanische Indianer und ein Europäer, der ein Kreuz, das Diorama als Grabbeigabe dabei hatte. |
Im Museum der Ausgrabungsstätte Chorro de Maita werden 62 Skelette gezeigt, die in der ausgestellten Position gefunden wurden. Der Fundort und die Ausgrabungstiefe sind identisch. An der Ausgrabungsstätte wurde auch ein Säugling von ungefähr 0-6 Monaten in einer Ausgrabungstiefe von 75 cm gefunden. |
Die Funde zeigen verschiedene Beerdigungspositionen. Die gebräuchlichste ist die Embryo-Fötusstellung. Außerdem wurden an der gleichen Stelle auch christliche Bestattungsformen mit über der Brust gekreuzten Armen gefunden. Ein Schädel mit indio-europäischer Form weist auf den Kontakt zwischen Indianern und Spaniern um 1560 hin. Auch vor diesem Zeitpunkt kam es zu Verbindungen der beiden Ethnien, aber diese konnten bei der Fundstätte nicht zeitlich bestimmt werden. |
Die bestatteten Tainos sind ungefähr aus den Jahren 1080 bis 1690. Dieser Ort der Beerdigungsstätte ist eine offene Stelle. D. h., die Toten wurden unter freiem Himmel bestattet, denn die Tainos hatten andere Beerdigungsbräuche, wie z. B. das Bestatten in Höhlen oder Müllhalden nahe ihrer Wohngegend. Es gilt als erwiesen, dass es für die Tainos (Ureinwohner Kubas) keine logische Beerdigungskultur gab. Ein Toter wurde oft über dem anderen beerdigt. Es wurden zwei Körper gefunden, die zusammen bestattet wurden. Es wird angenommen, dass es eine Familienbestattung war. |
Wie uns die Legende erzählt, die heute noch lebendig ist, gab es eine Frau die man Maita nannte (was kleine Mutter bedeutet). Auf einem Felsen war ein kleiner Wasserstrahl, was diesem Ereignis den Namen Chorro de Maita gab. Dieser kleine Wasserstrahl fließt im Museum und gab diesem bei der Eröffnung am 1. November 1990 seinen Namen. |
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Quellenangabe:Beschreibung der Ausgrabungsstätte Chorro de Maita/Holguin/Cuba. Überarbeitete Fassung: J. Scherer, 2006 Schwarz-Weiss-Fotos: Dokumentation im Museum Chorro de Maita/ Holguin/Cuba. Fotos des Indianerdorfes Chorro de Maita/Holguin/Cuba: J. Scherer Foto der historischen Karte und Kolumbusbild: Wandgemälde im Voyer des Hotels COLÓN in Camaguey/Cuba: J. Scherer |
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©
2006 al Photos by J. Scherer
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